v.r. Gundolf, Gilbert und Susanne Laquai, Sabrina Klassen beim Brainstorming, Bild Markus Bassler

Behutsames Arbeiten

Wenn es um die Qualität unserer Weine, Sekte und Brände geht, machen wir keine Kompromisse. Vom Anbau der Reben über den Weinausbau bis zur Flaschenabfüllung führen wir jeden Produktionsschritt sorgfältig aus.

Arbeitsweise
Henrik Laquai bei der Handlese von unserem Spätburgunder, Bild Jörg Schellschmidt
Traubenhyazinthen im Lorcher Schlossberg, Bild Gilbert Laquai

Zahlen, Daten, Fakten

Die wichtigsten Zahlen und Fakten auf einen Blick. Von der Größe der Rebflächen bis zum Rebsorten­spiegel.

Fakten
Panoramablick Georgs Ruh im Lorcher Bodental, Bild Gilbert Laquai

Geschichte

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URSPRUNG

Noch heute ein Schmuckstück, in dem sich die Gäste unserer Weinwirt­schaft wohlfühlen: Vor fast 300 Jahren entstand 1716 unser Stammhaus in der Schwalbacher Straße. Seitdem gehört der Weinbau nachweislich zur Familie Laquai. 1950 übernahm Paul Laquai, der Vater von Gundolf und Gilbert, das Weingut gemeinsam mit seiner Frau Cilli und begann es nach schwierigen Kriegsjahren kontinuierlich zu modernisieren und zu erweitern.

PERSPEKTIVEN

Ein kleiner Vorgeschmack auf künftige Aufgaben: Gundolf und Gilbert in der Brennerei, die bis heute in Betrieb ist. Die Destallilationsanlage stammt aus dem Jahr 1924, das Brennrecht besitzen wir seit über 120 Jahren. 1990 haben wir das elterliche Weingut übernommen, Gundolf als Dipl. Ing für Weinbau und Oenologie, Gilbert als Techniker für Wein­bau und Kellerwirtschaft.

ENTWICKLUNG

Nachdem 1988 der erste Sekt hinzukam, sind wir bis heute das einzige Weingut im Rheingau, das seine eigenen Weine versektet und selbst brennt. Mit der kontinuierlichen Erweiterung ergab sich jedoch ein Platzproblem. 1996 bot sich die lange ersehnte Gelegenheit: Die ehemaligen Kasernengebäude in Lorch standen zum Verkauf und der gesamte Betrieb wurde ins Wispertal verlegt. Damit wurden die optimalen Bedingungen geschaffen sowohl für die Weinbereitung als auch für unser mittlerweile schon traditionelles Wisperfest.

ZUKUNFT

Die Lust auf Neues und das Bewahren einer jahrhundertealten Kultur gehen in unserem Weingut Hand in Hand. 2007 haben wir als erstes Weingut im Rheingau Querterrassen angelegt und 13 ha alte Steillagen rekultiviert. Der Erhalt unserer einzigartigen Kulturlandschaft und die moderne, naturnahe Bewirtschaftung mit einem fast geschlossenen Kreislauf sind seit vielen Jahren ein zentrales Anliegen. Dafür setzt sich auch die nächste Generation ein: André Laquai (2.v.r.) neben Susi Laquai, Gundolf Laquai und Gilbert Laquai (v.l.n.r.)

Arbeitsweise

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Ruhe

Fruchtig, mineralisch, elegant präsen­tieren sich unsere Rieslinge. Cremig und vollfruchtig ist der Auftritt unserer Burgunder. Vollreife Beeren­aromen und feine Tannine zeichnen die Rotweine aus. Sie sind kräftig und samtig zugleich und duften, wenn sie im Barrique gereift sind, dezent nach Vanille. Bis es jedoch soweit ist, sind Zeit und Geduld gefragt, ob es um den perfekten Moment der Lese geht oder um die nötige Zeit für die Reife.

HANDARBEIT

Ebenso wichtig wie das Nichtstun ist es, im richtigen Moment zu handeln. Jeder Wein ist individuell und braucht individuelle Entscheidungen. Das Ziel sind Steillagen­Weine, in denen sich das Terroir und die Qualität der Trauben op­timal entfalten. Deshalb geben wir vom Rebschnitt über die 100%-ige Handlese bis zur vorsichtigen, aroma-­ und frucht­schonenden Verarbeitung im Keller allen Arbeitsschritten die nötige Sorgfalt.

QUALITÄT

Die Stärke unseres Weingutes sind unsere Weinberge, die zu den besten im Rheingau gehören. Nur wenn wir das Terroir respektieren, erzeugen wir große Weine. Erst dann kommt unsere Arbeit. Unterstützend und begleitend durch die Begrünung der Böden, durch eine nachhaltig ausgerichtete Bewirt­schaftung, durch eine bewusst niedrig gehaltene Erntemenge und die selekti­ve Lese von Hand. Nur im Einklang mit der Natur erzeugen wir höchste Wein­qualität.

Ökologie

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MIT UND VON DER NATUR

Alle Weine unseres Weingutes sind Naturprodukte, welche handwerklich, mit viel Sorgfalt hergestellt sind. Die niedrigen Traubenerträge richten sich nach dem, was uns die Natur schenkt. Durch Begrünungen in den Weinbergen können wertvolle Lebensräume und ein vitaler Boden geschaffen werden. Eine Rekultivierung von brachliegen­den Rebflächen, was dem Erhalt der Kulturlandschaft im Mittelrheintal dient, liegt uns besonders am Herzen. Stets ist es unser Bestreben, beste Steillagen­-Weine zu erzeugen und zugleich eine uralte Kulturlandschaft zu schützen und zu erhalten, für die wir als Winzer eine ganz besondere Verantwortung haben. Lesen Sie mehr über unseren naturnahen Weinbau. Rechts haben wir Ihnen unsere wichtigsten Maßnahmen zusammengestellt und kurz erläutert:

Erhalt der Trockenmauern

Verborgen unter Brombeerhecken und anderen Sträuchern schlummert in vielen Weinbergen ein Kulturdenkmal, dem wir uns seit Jahren mit Hingabe widmen: alte Trockenmauern. Als Stützmauern und Absicherung der steilen Hänge haben sie einst die Landschaft geprägt und noch heute sind sie ein wesentlicher Bestandteil der Steillagen-Weinberge. Immer wieder legen wir bei der Rekultivierung von Weinbergen diese Schätze frei. Wieder voll besonnt, bieten sie durch ihr spezielles Kleinklima einen wiedergewonnenen, wertvollen Lebensraum für selten gewordene Pflanzen, wärmeliebende Insekten und Reptilien sowie Brutplätze für Vögel, so z.B. für die bedrohten Vogelarten Zippammer und Steinschmätzer.

Steillagen im Querformat

Als erstes Weingut im Rheingau haben wir von 2007 bis 2018 rund 13 ha Querterrassen angelegt. Dafür haben wir Rebflächen, die in den vergangenen Jahrzehnten brach lagen und verbuscht sind, rekultiviert. Mit dieser Wiederanlage tragen wir zum Erhalt der Kulturlandschaft bei, die seit Jahrhunderten vom Weinbau geprägt wird. Steillagen-Weinbau ist jedoch wirtschaftlich  anspruchsvoll, entsprechend sind viele Rebflächen in den vergangenen Jahrzehnten aufgegeben worden, was eine massive Veränderung der Landschaft zur Folge hat. So ist in Lorch im Vergleich zu 1960 nur noch die Hälfte der Gemarkung mit Reben bestockt. Mit den Querterrassen haben wir eine zeitgemäße Lösung im Rheingau etabliert: Die Nutzung bester Steillagen, neue Lebensräume in den bunt bewachsenen Böschungen und der Erhalt eines zentralen Bestandteils der Kulturlandschaft Mittelrhein.

Naturnahes Arbeiten in den Weinbergen

Die Weinberge unseres Weingutes sind schon auf den ersten Blick zu erkennen: Sie sind grün, vielfältig und bunt. Die Begrünung – gerade auch der Böschungen in den Querterrassen – schenkt der Natur einen vielfältigen Lebensraum und vermindert in den steilen Weinbergen die Bodenerosion. Als ebenso wichtigen Schritt geben wir der Natur zurück, was wir von ihr nehmen: Der gesamte Trester (die Rückstände nach dem Pressen der Weintrauben) kommt zurück in die Weinberge und ist eine wertvolle, organische Bodendüngung. Das Rebholz, das im Winter ausgeschnitten wird, verbleibt im Weinberg, so dass wir übers Jahr hindurch einen fast geschlossenen Kreislauf schaffen.

Nachhaltigkeit im Weingut

Unsere nachhaltige Arbeitsweise beschränkt sich keineswegs nur auf die Weinberge. Auch im Weingut hat Nachhaltigkeit eine große Bedeutung für uns. Das neugebaute Kellereigebäude ist durch eine zweischalige Bauweise optimal isoliert und besitzt zusätzlich eine automatische Lüftungssteuerung. Sie saugt kühle Nachtluft an und bläst warme Luft über Ventilatoren ab. So benötigen wir selbst in den heißen Sommermonaten keine Raumkühlung.
Die Heißwassergewinnung für Reinigungsarbeiten in der Kellerei und zum Heizen der Gebäude erfolgt durch einen modernen Scheitholzkessel – geheizt wird mit Windbruchholz aus den nahen Wäldern.
Beim Weinausbau verzichten wir bewusst auf Weinbehandlungsmittel. Unser Ziel ist es, die Trauben auf schonendste Art zu pressen und den vorgeklärten Traubensaft zu Wein zu vergären. So wie es schon seit Jahrtausenden gemacht wird. Handwerklich sauber und exakt. Somit können sich auch Veganer an unseren Weinen erfreuen, denn alle unsere Weine sind vegan.

Zahlen & Fakten

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INHABER

Gundolf Laquai, Dipl. Ing. für Weinbau und Oenologie; Gilbert Laquai, Techniker für Weinbau und Kellerwirtschaft

REBFLÄCHE

Die Rebfläche umfasst ca. 23 ha, davon wurden von 2007 bis 2018 ca. 13 ha stillgelegte, verbuschte Steillagen­-Weinberge rekultiviert. 21 ha liegen in Lorch und 2 ha in Eltville-Rauenthal. 95% der Rebflächen befinden sich in Steillagen.
Der steilste Weinberg besitzt eine Hangneigung von 70 %.

REBSORTEN

Bei den Rebsorten steht der Favorit des Rheingaus auch bei uns an erster Stelle: Der Riesling.
Riesling spiegelt das Terroir perfekt wider und bleibt doch immer Riesling.

Rebsortenspiegel:
56% Riesling, 26% Blauer Spätburgunder, 7% Weißer Burgunder, 4% Chardonnay Rosa, 2% Auxerrois,
2% Silvaner, 2% Merlot, 1% Cabernet Sauvignon

PRODUZIERTE FLASCHEN

Die Erntemenge, ist von Jahrgang zu Jahrgang verschieden. Je nach Witterung sind bis zu 30 % Ertragsschwankungen möglich, so dass die Menge zwischen 70.000 und 100.000 Litern schwankt. Dies entspricht ca. 90.000 bis 125.000 gefüllte Flaschen Wein.

ERTRAG PRO HEKTAR

ca. 50 hl pro Hektar

SEKT

Eigene Versektung (traditionelle Flaschengärung von Riesling-­ und Blanc de Noir-Weinen)

BRÄNDE

Eigene Destillationsanlage aus dem Jahr 1924, Brennrecht seit ca. 1895

PERSÖNLICHER LIEFERSERVICE

Sie erhalten unsere Weine über ausgewählte Fachhändler oder persönlich.
Zweimal im Jahr (im Frühjahr und Winter) sind wir in Deutschland unterwegs und beliefern Sie zu festgelegten Terminen.